Wir hatten heute Zeit, zum Mittagessen in der Sonne zu sitzen. Solche kleinen Momente genieße ich im Moment sehr. Arbeit war heute auch gut, alles ist wieder unter Dach und Fach – wenn die Osterferien vorbei sind, bleibt der Kindergarten bleibt bis zum Sommer hoffentlich einfach mal offen, ohne Quarantäne. Das wäre schön.

Ostern ist schon verplant, das Wetter lädt zu Draußen-Begegnungen ein und der Mann muss mal wieder Menschen sehen. Das ganze letzte Jahr haben wir hauptsächlich unsere Corona-Freunde gesehen, ich habe mich dazu vielleicht vier-fünfmal mit einer (immer derselben) Freundin zusätzlich getroffen. Das reicht, um sich auszutauschen und ein paar Themen loszuwerden und ein bisschen Austausch. Dazu noch ein paar Telefonate und so komme ich mehr oder weniger gut durch diese Zeit. Da ich noch nie ein Gruppenmensch war, fällt mir zumindest dieser Teil nicht so schwer. Trotzdem fehlt mir noch mehr Input, echter, menschlicher. Im Internet herumlesen ist einerseits gut, weil man merkt, man ist nicht alleine, aber puuuh, das kann einen auch runter ziehen. Wie es wohl wird, wenn man das erste mal wieder mehr als fünf Menschen gleichzeitig sieht?

Wir sind zum Grillen eingeladen, in die Natur und mit Hühnern im Hof, das wird sicher schön für die Mädels. Da kann man auch Abstand halten. Der Mann und die Kinder können ja immer noch auf Immunität hoffen, auch wenn man nie so genau weiß, aber es beruhigt einen schon ein bisschen. Bei mir ist es jetzt bald fünf Monate her und ich wüsste ja echt gerne, ob da noch irgendeine Form von Schutz ist.

Manchmal bekomme ich Angst, dass es gar nicht besser wird, oder alles noch viel länger dauert und dass diese Zeit, deren Ende wir herbeisehnen, dann im Vergleich eigentlich als “gute Zeit” durchgehen würde. Als Corona los ging sagte mir eine Freundin während der Ausgangssperre: “Den letzten Sommer fand ich so doof, ich war so unglücklich und alles war so langweilig und jetzt merke ich erst, wie schön er trotz allem eigentlich war…”. Also versuche ich, inmitten dieser Krise weiterhin die kleinen und großen schönen Momente zu genießen und in den Tag hinein zu leben. Planen kann man ja sowieso nichts.

Morgen gibt es also Osterbäckerei mit den Kindern, da freue ich mich drauf. Junikind möchte seit Weihnachten beim Backen immer “In der Weihnachtsbäckerei” hören, also wird es so mäßig österlich.